Mit einem Schlag
Wachkoma-WG Mössingen
Produktionsjahr: 2017
Sender: ZDF
Dauer: 5 min
Im Mössinger Haus Ceres erleben die Bewohner Geborgenheit: Die Angehörigen und Pfleger der Mössinger Wachkoma-WG nehmen sich mehr Zeit, als es in Pflegeheimen der Fall ist.
Angehörige haben die WG gegründet, weil sie unzufrieden waren mit der Pflege in Heimen – oder weil sie allein zuhause an der Aufgabe zerbrachen. Neben der Betreuung der Angehörigen bekommen die Mössinger WG-Bewohner eine 24-Stunden-Pflege von einem Team des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreisverband Tübingen. Das Konzept scheint aufzugehen: „Werbung für unsere Wohngemeinschaft brauchen wir nicht. Die Nachfrage ist immens”, sagt Chefin Annette Saur. Sie ist Mitinitiatorin und Vorsitzende des Vereins Ceres, der hinter dem Projekt steht. In Deutschland öffnen nach Angaben der Deutschen Wachkoma Gesellschaft immer mehr solcher Wohngemeinschaften: „In den ersten Jahren ist es immer das Ziel, die Patienten ins Leben zurückzuholen”, sagt Annette Saur. Doch selbst, wenn die Bewohner nie mehr aufwachten, hätten sie ein menschenwürdiges Leben verdient. Im Mössinger Haus Ceres sollen die Bewohner Sicherheit und Geborgenheit finden – und sich heimisch fühlen. Die Angehörigen und Pfleger der Mössinger Wachkoma-WG wollen sich vor allem mehr Zeit nehmen, als es in gewöhnlichen Pflegeheimen der Fall sei, sagt Saur. „Man muss Vertrauen aufbauen, dann öffnet sich ein Wachkoma-Patient. Dann wird er lesbar.” Zum Beispiel könnten schnelles Atmen oder Spucken Zeichen für Unmut sein, oder kleine Fältchen im Gesicht Freude ausdrücken. Sind Wohngemeinschaften wirklich eine Alternative für den Alltag, vor allem für die Versorgung von Wachkoma-Patienten?
Wie gut diese Wohn- und Pflegeform den Betroffenen tut, das zeigt der Fall von Marin Hagmann.
5:00 min.