Ich bin nicht kaputt
Josia und die Inklusion
Produktionsjahr: 2011
Sender: 3 Sat
Dauer: 28 min
Als Wiebke Topf in der 25. Schwangerschaftswoche erfährt, dass sie ein schwerbehindertes Kind erwartet, war sie wie vor den Kopf geschlagen. Für sie und ihren Mann Hans-Georg war es aber letztlich klar, dass sie dieses Kind auf jeden Fall bekommen und die medizinisch mögliche und empfohlene Abtreibung auf keinen Fall machen würden. Am 25. April 2003 kommt Josia auf die Welt, ohne Arme, mit Händen, die zwar fünf Finger haben, aber keine Gelenke, und Beinen, die ohne Gelenke steif und zu kurz sind. Diagnose: TAR-Syndrom. Inzwischen ist Josia acht Jahre alt und ein lebhafter und fröhlicher Junge. Er besucht die Grundschule in Bubenreuth, reitet, schwimmt, spielt Waldhorn und hält mit seiner ungebremsten Vitalität seine Eltern auf Trab. Für die Kampagne der Aktion Mensch zur Inklusion wird Josia ausgewählt und fotografiert. Das macht ihm viel Spaß, denn er weiß genau, worum es geht. Wenn jemand sich über seine äußere Erscheinung wundert, sagt er bloß: “Ich bin nicht kaputt” und lenkt das Gespräch auf ein anderes, lustigeres Thema z.b. über neue Spiele für seine Wii-Konsole. Ende Juli wurde Josia an seinem linken Bein operiert. Es ist bereits die 9. OP an einem seiner Beine. In den großen Ferien muss Josia neu lernen zu laufen, damit er im Herbst wieder ganz normal in die Schule gehen kann. Wie ernst es der Schule mit der Inklusion von Josia ist, wird an einer scheinbar unbedeutenden Kleinigkeit greifbar: Die 3. Klasse, in die Josia geht, wird nicht, wie sonst üblich in die erste Etage ziehen, sondern im Erdgeschoss bleiben. Das war vor allem für manche Eltern keine ganz leichte Entscheidung.
Produktion: abm – arbeitsgemeinschaft behinderung und medien
02.12.2011 auf 3sat
16.06.2012 auf Sport 1